News
Das Neuste von Save me Konstanz
Seit nunmehr 10 Jahren bei Save me Konstanz e.V. aktiv, blickt Marion Mallmann-Biehler sowohl auf ein erfolgreiches Berufsleben als auch auf ein außergewöhnliches ehrenamtliches Engagement in der Flüchtlingshilfe zurück. Nach ihrer Promotion als Politikwissenschaftlerin absolvierte sie ein Referendariat zum wissenschaftlichen Bibliotheksdienst und wurde im Anschluss Leiterin des Bibliotheksservicezentrums in Konstanz.
Über den Eintritt in ihren Ruhestand vor über 10 Jahren sagt sie: „Wenn man so lange berufstätig war, kann man nicht auf einmal sagen: ‚So, jetzt gieß‘ ich nur noch die Blumen‘.“ Von einem Bekannten erfuhr sie zum damaligen Zeitpunkt, dass die Gründung von Save me Konstanz e.V. gerade im Gange war. So begann für Mallmann-Biehler ein neuer Weg in das freiwillige Engagement, bei dem sie vor allem von Frau Friedericke von Wolff, einer langjährig und äußerst engagierten Persönlichkeit in der Arbeit mit Asylsuchenden und geflüchteten Menschen in Konstanz, begleitet wurde.
Dabei kam das Interesse für soziale Fragen und besonders für die Unterstützung von strukturell benachteiligten Menschen nicht erst mit dem Ruhestand auf: „Ich bin selbst so aufgewachsen, in einem gewissen Bemühen darum, auf andere zu gucken.“ Früh hatte sie durch ihre Familie Kontakt zu Menschen aus aller Welt und mit unterschiedlichen Lebensläufen. So war es ihr ein besonderes Anliegen, diese Weltoffenheit auch an ihre Tochter weiterzugeben.
Marion Mallmann-Biehler als 1.Vorsitzende ist dabei zuständig für die Organisation von Sitzungen des Vorstands, Beratungen, Anträge zur Betreuung, Mitgliedschaften u.a. im Sprecherrat der Flüchtlingsorganisationen im Landkreis, die Zusammenarbeit mit anderen Organisationen sowie viele weitere Arbeitsbereiche des Vereins. Von der äußerst beliebten Fahrradwerkstatt, über die Sprachunterstützung bis hin zur intensiven Einzelbetreuung ist Save me Konstanz e.V. eine nach wie vor gefragte Anlaufstelle für hilfesuchende Menschen. Dabei ist der organisatorische Aufwand und die dabei nicht selten geforderte Sorgfalt bei der bürokratischen Abwicklung vieler Prozesse etwas, das Mallmann-Biehler zu großen Teilen gemeinsam mit dem Vorstand des Vereins stemmt. „Beinahe wie im Job“ beantworten die Mitglieder täglich Mails und verwalten Anfragen. Um als eingetragener Verein mit rund 70 Mitgliedern zu agieren und Spenden zu verwalten, benötigt es ein großes organisatorisches Geschick und viel Struktur.
Wichtig ist für Marion Mallmann-Biehler neben der Arbeit mit den Menschen, die eigene Botschaft und die Arbeit von Save me Konstanz e.V. stets auch öffentlichkeitswirksam zu vermitteln. Es gehe ihr dabei um das Schaffen eines Bewusstseins in der Bevölkerung, Geflüchtete mit der Mehrheitsgesellschaft in Kontakt zu bringen sowie um die Netzwerkarbeit mit verschiedenen Organisationen, der Stadtverwaltung oder dem Landratsamt. Dies sei ein essenzieller Faktor für die Arbeit des Vereins.
Dennoch meint Marion Mallmann-Biehler auch: „Nicht alles muss durchstrukturiert sein, so kann jeder unsere Angebote nutzen.“ Ihre Tätigkeit benötige Flexibilität, um auf die vielen Menschen in verschiedenen Lebenslagen einzugehen. „Es gibt nicht DEN Flüchtling“, weshalb Mallmann-Biehler auch betont, wie unterschiedlich die Bedürfnisse und Lebensgeschichten der Menschen seien. Doch so herausfordernd dies sein kann, gebe es zahlreiche schöne Erlebnisse, an die sie sich erinnert. Besonders erfreulich sei es, wenn Geflüchtete nach jahrelangem Warten endlich in ihrem Aufenthalt anerkannt werden, einzelne berufliche oder schulische Erfolge erzielt werden, und dass bei dieser Arbeit „Freundschaft auf Augenhöhe“ entstehe.
Hier finden Sie den Originalartikel.