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Das Neuste von Save me Konstanz
Am vergangenen Wochenende, dem 8. Februar 2025, verwandelte sich Konstanz in eine Bühne des Zusammenhalts und des zivilen Engagements. Unter dem Motto „Von Jung bis Alt – Gemeinsam für unsere Demokratie“ demonstrierten rund 12.000 Menschen – organisiert von „Omas gegen Rechts“ und „Studis gegen Rechts“ – entschlossen gegen den wachsenden Rechtsextremismus und für die Werte einer offenen, toleranten Gesellschaft.
Bereits um 15:00 Uhr setzte ein farbenfroher Zug von der Herosé-Park-Region in Bewegung. Der Zug zog über bekannte Punkte der Stadt – von der Fahrradbrücke über den Münsterplatz und den Marktplatz bis hin zur Bahnunterführung – und mündete gegen 16:15 Uhr in einer kraftvollen Kundgebung im Stadtgarten. Dort ergriffen prominente Rednerinnen und Redner, darunter Vertreter der Studis gegen Rechts und langjährige Aktivistinnen der Omas, das Wort. Mit klaren Botschaften wie „Menschenrechte statt rechte Menschen“ und „Hass ist keine Meinung“ wurde die Solidarität zwischen den Generationen eindrucksvoll demonstriert.
Als engagierter Partner im Kampf gegen Rechtsradikalismus und für ein respektvolles Miteinander unterstützte auch die Save Me Organisation die Kundgebung in Konstanz. Unser Team aus der Öffentlichkeitsarbeit hat es sich zur Aufgabe gemacht, den demokratischen Diskurs zu fördern und den Bürgerinnen und Bürgern Mut zu machen, sich aktiv gegen Intoleranz und Hass zu stellen.
„Wir bei Save Me sind stolz darauf, an einem Tag dabei zu sein, an dem alle Generationen gemeinsam ein starkes Zeichen setzen“, erklärt ein Sprecher aus unserem Team. Mit Informationsständen, kreativen Aktionen und intensiver Medienarbeit haben wir dazu beigetragen, die Botschaft der Veranstaltung zu verbreiten und den Zusammenhalt in der Gemeinschaft zu stärken.
Die Demonstration war weit mehr als nur ein politisches Statement. Sie war ein lebendiger Beweis dafür, dass Demokratie keine Frage des Alters ist. Junge Menschen, Studierende, Berufstätige und Senioren – alle vereinten sich, um gegen die Verharmlosung rechtsextremer Rhetorik anzukämpfen. Auf Transparenten und Plakaten wurde eindrucksvoll der Aufruf zur Stimmabgabe für demokratische Parteien im Vorfeld der Bundestagswahl am 23. Februar 2025 untermauert.
Vor 38 Jahren sind meine Familie und ich hierhergekommen. Ich war auf der Flucht. Auf der Flucht vor einer mörderischen Verfolgung in meiner Heimat, dem Iran. Auf der Flucht vor einer diktatorischen Regierung, die im Namen der Religion ein ganzes Land in Hass, Unterdrückung und letztlich in Terror und Krieg gestürzt hatte. Eine Regierung, die jeden Andersdenkenden mit Gefängnis und Tod bestrafte.
Nicht nur ich, sondern viele Menschen, die für Freiheit und Demokratie eintraten, mussten fliehen. Und mit ihren Familien wurden in alle Welt zerstreut. Ein großer Teil einer ganzen Generation musste fliehen, anstatt das Land aufzubauen.
So habe ich hier Zuflucht gefunden, in einem Land, das selbst bittere Erfahrungen mit Hass gegen Mitmenschen und politischer Unterdrückung gemacht hat. Ein Land, das sich aus der Asche der Zerstörung wieder aufgebaut hat, Hand in Hand mit vielen, die von außen kamen, die einst Ausländer waren.
Hier war für mich nicht nur ein Zufluchtsort, sondern eine völlig neue Welt. Eine Welt, in der ich die Ideale der Demokratie und den Respekt für die Menschenrechte wirklich erleben konnte. Hier durfte ich frei denken, offen sprechen und mich für fortschrittliche Ideale einsetzen. Es war ein Ort, an dem Meinungsfreiheit nicht nur ein Wort war, sondern gelebte Realität.
Ich hatte das Glück, großartige Menschen kennenzulernen, viele, sehr viele. Ihre Offenheit, ihr Engagement, ihr Mut, und ihre Zivilcourage haben mich tief beeindruckt und inspiriert. Für mich war diese Gesellschaft mit ihrer Toleranz, Offenheit und ihrer Fähigkeit, Kraft und Kreativität Raum zu geben, ein Vorbild für Fortschritt und gleichzeitig für Frieden.
Es ist erschreckend zu sehen, dass wirtschaftliche und politische Probleme auf Teile der Gesellschaft geschoben werden, die selbst Opfer dieses Systems sind. Es ist schmerzhaft zu beobachten, dass hier jetzt Hass und Hetze gegen andere Menschen hier wieder wachsen. Ich habe einmal erlebt, wie katastrophal es sein kann, wenn ein Land durch banale und populistische Versprechungen in die Zerrissenheit geführt wird, so, wie es in meinem Heimatland geschehen ist.
Viele von uns Omas haben das Elend und die Zerstörungen in einem diktatorischen System erlebt, und das wollen wir für unsere Kinder und Enkel nicht.
Wir sagen: Nein, nie wieder!
Der Aktionstag in Konstanz ist ein inspirierendes Beispiel dafür, wie zivilgesellschaftliches Engagement Brücken zwischen den Generationen bauen kann. Die kraftvolle Demonstration gegen Rechts, bei der sich Bürgerinnen und Bürger aller Altersgruppen solidarisch zeigten, sendet eine klare Botschaft: Demokratie und Menschenrechte sind unantastbar.
Auch die Save Me Organisation wird diesen Weg weitergehen – mit Leidenschaft und Engagement, um die demokratischen Werte in unserer Region und darüber hinaus zu verteidigen. Wir danken allen Organisator*innen, Teilnehmer*innen und Unterstützer*innen für ihr mutiges Auftreten und ihr Engagement für ein offenes, tolerantes Miteinander.
Eine Liste der Unterstützer der Veranstaltung findest du hier: Unterstützerliste auf Facebook
Quellen: SWR Aktuell (2025), Südkurier (2025) und Wochenblatt (2025).