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Ausstellung „Konstanz in neuer Perspektive“ von Reza Ghanei
Rückblick auf eine gelungene Ausstellung:
Im Rahmen der Interkulturellen Woche zeigte iranische Künstler Reza Ghanei seine Werke im Gewölbekeller des Kulturzentrums am Münster unter dem Titel „Konstanz in neuer Perspektive“. Zahlreiche Gäst*innen besuchten zwischen dem 21.9. und 10.10. die Ausstellung, bei der Vernissage waren etwa 40 Personen zu Gast.
Die Ausstellung wurde von Save me Konstanz, der Stabsstelle Konstanz International sowie Remark finanziell unterstützt. Museumsvolontäring Franziska Deinhammer unterstützte inhaltlich und leitete die Vernissage ein.
Vielen Dank an alle, die da waren!
Zwischen Kunst und dem Brotjob
Reza Ghanei stellt bei der Interkulturellen Woche aus. Im Iran war er nach eigenen Angaben ein international bekannter Künstler
Von Claudia Rindt
Konstanz – Für Reza Ghanei ist die Interkulturelle Woche auch ein Podium. Der Mann aus dem Iran, der als Brotjob Regale in einem Konstanzer Supermarkt einräumt, ist Künstler. Er stellt im Gewölbekeller im Kulturzentrum am Münster vom 21. September bis 10. Oktober seine Aquarelle und Acrylwerke aus. Im Iran, so berichtet der 47-Jährige, sei er ein Künstler gewesen, der von seinen Bildern lebte. Er habe sie national und international gezeigt, etwa in Russland, in der Türkei und in Dubai. Nun arbeitet der anerkannte Flüchtling daran, auch in Deutschland als Künstler bekannt zu werden. Über die Details, warum er nicht mehr in den Iran könne, spricht Reza Ghanei nicht. Seine Frau und seine drei Kinder leben noch dort. Er wolle sie nicht in Gefahr bringen. Er hoffe vielmehr, dass er sie bald nachholen könne.
Ein erster beruflicher Schritt als Künstler führt über den See. In der Jugendkunstschule in Meersburg werde er zweimal pro Woche unterrichten, sagt Reza Ghanei. Manchmal schaltet er den Bekannten Farzad Naseri als Übersetzer ein, sicher ist sicher. In Deutschland, so sagt Reza Ghanei, habe er viele Städte gesehen, aber Konstanz habe sich von allen abgehoben. Die denkmalgeschützte Altstadt habe sein Interesse hervorgerufen. Ein wenig habe der See auch Heimatgefühle geweckt. Nur direkt am Bodensee zu arbeiten, empfehle sich nicht. Einmal habe er es an der Seestraße probiert, doch dann hätten zu viele Passanten Fragen an ihn gerichtet: „Ich konnte mich nicht konzentrieren.“ Der Übersetzer Farzad Naseri schaltet sich einmal mit einem persönlichen Statement ins Gespräch ein. Im Iran lebe kein alter Mensch allein. Dies habe er erst in Deutschland kennengelernt. Der Mann, der gerade dann nach Deutschland kam, als wegen des Coronavirus die meisten Einrichtungen geschlossen waren, nutzte die Zeit der Stille, um so viel Deutsch zu lernen, dass er sich schon als Übersetzer anbieten kann.
v.l.n.r.: Anna Blank (Remark), Künstler Reza Ghanei, Marion Mallmann-Bieler (Save me Konstanz), Franziska Deinhammer (Museumsvolontärin)
